Lange Jahrhunderte leben in Mitteleuropa Slowaken mit Tschechen,
Österreichern und Ungarn zusammen. Im multinationalen Staat war
es der christliche Glaube, der die Völker verband. Nur im historischen
Kontext sind die Wurzeln des heutigen Zustandes zu suchen. Der
im Atlas präsentierte gegenwärtige Zustand ist das Ergebnis eines
langen komplexen Prozesses der Entwicklung von Gemeinden, Städten
und Regionen.
Die Geographen widmeten schon lange
ihre Aufmerksamkeit besonders zwei, mit der Religiosität zusammenhängenden
Aspekten. Der erste betrifft die Entwicklung von Ansiedlungen
mit Rücksicht auf das Glaubensbekenntnis der Menschen. Der zweite
ist mit dem Studium einer breiteren regionalen religiösen Struktur
verbunden. So entstand ein selbständiger Zweig der Geographie
- die Geographie der Religionen. In der Slowakei ist diese Disziplin
bei weitem noch nicht zufriedenstellend. Bekannt ist die in Form
von Karten präsentierte Struktur der Bevölkerung der Slowakei
aufgrund ihres Glaubensbekenntnisses aus den Angaben der Volkszählung
im Jahre 1930 (Š. Fekete In: J. Hromádka, 1943). In den Jahren
1945 - 1989 entstanden keinerlei religiös-geographische Studien.
So kam es zu einem Informationsvakuum, das teilweise durch die
Volkszählung der Bevölkerung, Häuser und Wohnungen im Jahre 1991
ausgefüllt wurde und es wurden somit die Voraussetzungen geschaffen
das vorliegende Werk zu realisieren. In letzter Zeit entstanden
auch einige Studien, die dieses Vakuum wenigstens teilweise ausfüllen.
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